Auch ohne Fassbier Kirb gefeiert
Main-Echo Pressespiegel

Auch ohne Fassbier Kirb gefeiert

Tradition: Dorffest in abgespeckter Form - Umzug mit dem Musikverein - Veranstalter SV Bavaria zufrieden
WIESEN 

War das eine Freude für die Einwohner und die Veranstalter des Sportvereins Bavaria in Wiesen. Denn in dem Ort feierten die Menschen wieder ihre Kirb. In abgespeckter Form und unter Auflagen konnte das traditionelle Kirchweih-Fest stattfinden, und so erfüllte am Sonntag Blasmusik das Dorf. Man hörte wieder Klänge, die lange Zeit verstummt waren.

Schon länger war klar, dass Wiesen auch in diesem Jahr nicht wie gewohnt Kirchweih feiern kann. Bereits im vergangenen Jahr war wegen der Corona-Pandemie keine größere Veranstaltung erlaubt, lediglich ein kleiner Festzug fand damals statt. In diesem Jahr jedoch konnte eine kulturelle Veranstaltung auf dem Vorplatz der alten Dreschhalle stattfinden.

»Wir waren überrascht und froh, als wir Anfang Juli nach einer Anfrage beim Landratsamt in Aschaffenburg eine Zusage für diese Veranstaltung bekommen haben«, sagte Friedhelm Kleespies, Pressewart des SV Bavaria. So machten sich die Helfer des Sportvereins sogleich an die Planung. »Wir wollten der Bevölkerung wieder eine Möglichkeit zum Feiern bieten«, sagte Kleespies.

500 bis 600 Besucher erlaubt

Allerdings gab es klare Vorgaben für dieses Fest: »Es dürfen nur 500 bis 600 Leute kommen«, so die Vorgabe des Kreises. Der Bereich vor der alten Dreschhalle war abgesperrt und am Eingang waren die Vorgaben des Landkreises Aschaffenburg für alle sichtbar ausgehängt. Die Regeln lauteten: Abstand halten, Maske auf und keine Gruppenbildung. Einkaufen am Getränkestand und an der Essensausgabe war somit nur allein gestattet. Zudem gab es klare Vorgaben was den Verkauf von Getränken und Essen anging. So gab es zum Beispiel kein Bier vom Fass. Nur Flaschenverkauf war gestattet. Das Festprogramm, das in Vor-Corona-Zeiten drei Tage umfasste, war auf eine Open-Air-Veranstaltung am Sonntag gekürzt. Auch der traditionelle Festzug fand nur in abgespeckter Form statt. »Sonst liefen hier die einzelnen Vereine mit«, sagte Kleespies. Doch dieses Mal machte der Musikverein Harmonie Wiesen allein die Runde, lediglich von einigen Einwohnern begleitet. Auch die Kirbrede, die sonst immer mit dazugehörte, blieb dieses Jahr aus.

Trotz der kurzen Vorbereitungszeit konnte der SV Bavaria ein rundes Programm zusammenstellen. So trat am Vormittag der Musikverein Harmonie Wiesen auf. Nach dem Kirbzug am Mittag spielten die Rossinis. Jene Band, die sonst immer montagabends für eine volle Dreschhalle gesorgt hat.

Frohe Schausteller

Auch Schausteller konnten die Organisatoren kurzfristig engagieren. So gab es hier eine Schießbude, eine Losbude, einen Zuckerbäcker und sogar ein Kinderkarussell. »Die Schausteller waren froh, als wir auf sie zugekommen sind«, sagte Kleespies. »Die haben schon sehnsüchtig darauf gewartet, dass in Wiesen wieder ein Fest stattfindet.«

Mit dem Verlauf des Festes zeigte sich Kleespies sehr zufrieden. Viele waren gekommen. Sogar Landrat Alexander Legler und Bürgermeister der umliegenden Gemeinden waren vor Ort. Bleibt den Veranstaltern nur noch ein Wunsch: »Nächstes Jahr hoffen wir wieder auf eine normale Kirb«, sagte Kleespies.

26.07.2021
mehr unter www.main-echo.de
Schließen Drucken Nach Oben