Aufgaben gemeinsam meistern
Main-Echo Pressespiegel

Aufgaben gemeinsam meistern

Jubiläum: Feierlichkeiten zur Eingemeindung Schneppenbachs nach Schöllkrippen im Dorfgemeinschaftshaus
SCHÖLLKRIPPEN  Seit 50 Jah­ren ge­hört Sch­nep­pen­bach zu Sc­höllkrip­pen. Die­ser Zu­sam­men­schluss der bei­den Ort­schaf­ten ist am Sonn­tag ge­fei­ert wor­den. Im Zu­ge des­sen wur­de zu­dem der neue Rad­weg zwi­schen den Or­ten of­fi­zi­ell ein­ge­weiht.

Dem eigentlichen Plan der Veranstalter machte das schlechte Wetter allerdings einen Strich durch die Rechnung. Am Vormittag sollte die Feier nämlich mit einem Festmarsch vom Marktplatz in Schöllkrippen über den neuen Radweg nach Schneppenbach beginnen. Dort, auf der eigens für den Radweg gebauten Brücke, wollte Bürgermeister Marc Babo (CSU) offiziell die Radstrecke eröffnen. Doch Feiern im Freien fiel flach, die Eröffnung musste ins Dorfgemeinschaftshaus Schneppemicher verlegt werden.

Einweihung aus der Ferne

»Ich hätte sie heute gerne vor Ort am Radweg begrüßt, aber hier können wir es auch im Trockenen machen", eröffnete Babo seine Rede vor rund 100 Gästen. Er bedanke sich bei allen, die am Bau des Radwegs beteiligt waren. Ein weiteres Dankeschön sprach er an den Landkreis Aschaffenburg und den Freistaat Bayern aus - sie haben den rund eine dreiviertel Million Euro teuren Radweg mit einem Zuschuss von 500.000 Euro unterstützt. Im Anschluss folgte die Segnung des neuen Radwegs mit Pfarrer Thomas Schäfer und Gemeindereferentin Petra Kirchhoff - ebenfalls aus der Ferne.

Der neue 400 Meter lange Weg beginnt auf Höhe der Bäckerei im Bachweg und führt über den Westernbach in den Nachbarort Schneppenbach. Der Weg war seit Anfang 2015 im Planungsprozess - im Juni 2021 startete der Bau. Wegen Corona, Lieferengpässen und Schlechtwetterperioden verzögerte sich der Bau immer wieder. Im Mai 2022 wurde der Weg schließlich fertiggestellt. Eigentlich sollte die Eröffnung bereits früher stattfinden, immerhin sei der Radweg ja schon seit Frühjahr in Benutzung, erklärte Babo im Gespräch mit unserer Redaktion. «Dass wir beide Feierlichkeiten jetzt zusammenlegen, hat sich angeboten. Schließlich steht der Radweg sinnbildlich für den Zusammenschluss der beiden Ortschaften." Und der solle gefeiert werden.

In seiner Rede bedankte sich Babo auch bei den Beteiligten, die 1972 die Vereinigung der Gemeinden ermöglicht hätten: "Der Zusammenschluss ist ein Gewinn für beide Gemeinden - in vielen Bereichen handeln wir nun seit 50 Jahren nicht gegeneinander, sondern bewältigen unzählige Aufgaben miteinander." Die Kooperation bringe die Gemeinden nicht nur regional, sondern auch überregional voran.

Die erfolgreiche Verbindung zwischen den Gemeinden wurde dann im Laufe des Tages weiter gefeiert. Neben Essen und Trinken, sorgten die Musikvereine Schöllkrippen und Schneppenbach für musikalische Unterhaltung.

Hintergrund: Gebietsreform

Hintergrund der Jubiläumsfeier ist die Gebietsreform von 1972. Damals wurden Gemeinden in ganz Bayern zusammengelegt, sodass sich deren Anzahl um rund zwei Drittel verringerte. »Die Eingemeindung hatte das Ziel, die Kommunalverwaltungen an die veränderten Anforderungen der Gegenwart anzupassen«, erklärte Bürgermeister Marc Babo. Im Zuge der Reform wurde Schneppenbach vor 50 Jahren nach Schöllkrippen eingegliedert. Von den Zeitzeugen von damals waren drei bei der Jubiläumsfeier anwesend: Robert Schmitt, Helmut Schwab und Gerhard Huth. Interessant zu wissen, dass die beiden Ortschaften bereits 1869 in einem ersten Reformversuch zusammengelegt werden sollten. Das Vorhaben scheiterte damals jedoch am heftigen Widerstand der Gemeinden. (luc)

03.10.2022
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