Bischof spricht Strafdekret über Diakon aus
Main-Echo Pressespiegel

Bischof spricht Strafdekret über Diakon aus

Katholische Kirche: Nach anhaltenden Diskussionen in Pfarrgemeinschaften im Altlandkreis Alzenau
WÜRZBURG/MÖMBRIS/KROMBACH  Der Würz­bur­ger Bi­schof Franz Jung hat den Dia­kon Rein­hold Gla­ser (67) mit Straf­de­k­ret vom 18. Ja­nuar al­le Voll­mach­ten und Di­ens­te als Dia­kon ver­bo­ten.

Das hat das Bischöfliche Ordinariat am Mittwochabend mitgeteilt. Schon seit 1. November vergangenen Jahres war Glaser von seinen Aufgaben als Diakon entpflichtet worden. Zuvor war er als Diakon mit Zivilberuf für die Pfarreiengemeinschaften Mittlerer Kahlgrund, Mömbris und Christus Immanuel, Krombach angewiesen.

Mit dem Strafdekret des Bischofs sind Glaser sämtliche Vollmachten und Dienste als Diakon sowie auch die Ausübung seiner Rechte als Mitglied des Pfarrgemeinderates Mittlerer Kahlgrund verboten. Bischof Jung begründet diese Beugestrafe mit anhaltende Verstößen des Diakons gegen seine bisherigen Verfügungen.

In den vergangenen Monaten war es zu anhaltenden Konflikten zwischen Glaser und dem Pastoralteam des Pastoralen Raums Kahlgrund zum Dienst und Verhalten des Diakons gekommen. Mehrfache Bemühungen um Vermittlung scheiterten. Glaser wurde daraufhin mit Wirkung vom 1. November von seinen Aufgaben in der Diözese Würzburg entpflichtet und in den dauernden Ruhestand versetzt. Bischof Jung untersagte ihm außerdem im gesamten Pastoralen Raum Kahlgrund die Ausübung des Dienstes als Diakon und jede Einmischung in die Seelsorge des Pastoralen Raums. In Folge kam es nach Darstellung des Ordinariats dennoch zu Verstößen gegen diese Vorgabe des Bischofs. Nach Anhörung des Diakons am 5. Dezember war nach Überzeugung in Würzburg »keine Einsicht erkennbar«.

Generalvikar Jürgen Vorndran informierte die Ehrenamtlichen der drei Gemeinsamen Pfarrgemeinderäte im Kahlgrund am Mittwochabend bei einem Treffen in Krombach über das Vorgehen der Diözese. Zuvor hatte er Diakon Glaser das Dekret überreicht. An die Gläubigen im Pastoralen Raum schrieb Vorndran einen Brief, in dem der Generalvikar dazu ermutigt, den am 14. November begonnenen gemeinsamen Weg der drei Pfarrgemeinderäte und des Pastoralteams fortzusetzen. Hier werden nach den Worten Vorndrans bestehende kontroverse pastorale Vorstellungen gemeinsam beraten und Perspektiven sowie Ziele für den Pastoralen Raum Kahlgrund erarbeitet. Unterstützt wird dieser Weg von zwei Vertretern der Arbeitsgemeinschaft Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung und der Abteilung Pastorale Entwicklung des Bischöflichen Ordinariats Würzburg.

18.01.2023
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