»Das Chaos hat das Unternehmen selbst verursacht«
Main-Echo Pressespiegel

»Das Chaos hat das Unternehmen selbst verursacht«

Gemeinderat: Kritik aus Blankenbach an der Firma Deutsche Glasfaser - Ausbau-Zeitplan wohl nicht zu halten
Blankenbach  Die Pro­b­le­me mit dem Glas­fa­ser­aus­bau schei­nen kein En­de zu neh­men. Zu­min­dest nicht in Blan­ken­bach, wo in der März-Sit­zung zwei Ver­t­re­ter der Fir­ma Deut­sche Glas­fa­ser (DG) ver­spra­chen, dass der Bau­fort­schritt "bis zum En­de des Som­mers" so weit sein soll­te, dass der Start­k­nopf ge­drückt wer­den kann. "Da­von sind wir weit ent­fernt", in­for­mier­te der zwei­te Bür­ger­meis­ter Mar­tin Schä­fer (FW) den Ge­mein­de­rat am Mon­ta­g­a­bend.

In Vertretung für Bürgermeister Matthias Müller (CSU) berichtete er, dass sich die DG nicht nur nicht an die gegebenen Versprechungen halte. Vielmehr greife stattdessen die Firma Imitel Deutschland GmbH mit Sitz in Biebergemünd, die die Arbeiten in der Region erledigt, lieber die "örtlichen Behörden", also die Verwaltung der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Schöllkrippen, an.

Als Beleg hatte Schäfer einen Artikel in unserer Zeitung am 1. April dabei. Darin wird seitens Imitel erklärt, dass "Schwierigkeiten mit den örtlichen Behörden" der Grund für die Verzögerungen seien. Weiterhin ist darin zu lesen, dass "mangelnde Flexibilität und Kooperation bei der Erteilung von Genehmigungen durch die Verwaltung (?) die Arbeiten verlangsamt" habe. Ferner wird in dem Artikel kritisiert, dass "die Verwaltung die Anzahl der Teams eingeschränkt" habe.

Schäfer stellte jetzt klar, dass diese Einschränkung und damit die "Steuerung des Bauablaufs die einzige Möglichkeit gewesen" sei, zu verhindern, dass noch mehr Flächen aufgerissen wurden; vor allem nicht jene Flächen, für die es keine Genehmigung gegeben habe. "Die Verwaltung hat völlig korrekt gehandelt. Das Chaos hat das Unternehmen selbst verursacht", so der zweite Bürgermeister.

Im Gegenzug sei von den Versprechungen, die Projektleiter Olaf Hertel und Bauleiter Josef Szabo dem Gemeinderat im März gegeben hätten, nicht viel übrig geblieben. Sie hätten seinerzeit versichert, zunächst eine "Bestandsaufnahme persönlich bis Ostern" zu erledigen. Laut Schäfer war jedoch an vielen Stellen "noch niemand"; es seien "vielleicht zehn Prozent" geschafft. Auch die sonstigen Versprechen, beispielsweise Informationen zur Vertragskündigung zu schicken, seien bislang nicht eingehalten worden.

Deshalb soll nun die Verwaltungsgemeinschaft Schöllkrippen die DG auffordern, bis zur nächsten Sitzung Informationen über den aktuellen Stand in Blankenbach vorzulegen.

25.04.2023
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