»Ein bisschen soll doch gefeiert werden«
Main-Echo Pressespiegel

»Ein bisschen soll doch gefeiert werden«

Fairer Handel: Bärbel Oberlies vom Arbeitskreis Eine Welt Oberer Kahlgrund zum 30. Geburtstag des Weltladens in Schöllkrippen
SCHÖLLKRIPPEN  Seit 30 Jah­ren gibt es den Welt­la­den in Sc­höllkrip­pen. Aus die­sem An­lass sprach un­ser Me­di­en­haus mit Bär­bel Ober­lies, der Lei­te­rin des Ar­beits­k­rei­ses Ei­ne Welt Obe­rer Kahl­grund, der den Welt­la­den be­t­reibt.Auf wes­sen In­i­tia­ti­ve kam es am 15. Ju­ni 1991 zur Er­öff­nung des Welt­la­dens?
Auch in Schöllkrippen interessierten sich Ende der 80er-Jahre engagierte Menschen für die »Dritte-Welt-Problematik«. Bewegt von der Not in armen Ländern wurden in den beiden Kirchengemeinden Verkaufsaktionen für Kaffee, Bananen und andere Produkte aus den Ländern des Südens organisiert. Bei Info-Abenden und Gebetswochen entstand die Idee, einen Verein zur Öffnung eines eigenen Eine-Welt-Ladens zu gründen. Im Oktober 1990 war es so weit. Die in kurzer Zeit gewonnenen 40 Mitglieder eröffneten am 15. Juni 1991 einen 14 Quadratmeter großen Laden in der Waagstraße 21, der dank 20 ehrenamtlicher Ladendienstlerinnen bereits damals täglich geöffnet hatte.
Wie war die Entwicklung des Weltladens?
Die Umsätze im ersten, winzigen Laden waren noch gering, mancher Ladendienst wartete während seiner Dienstzeit vergeblich auf Kunden. Viele Aktivitäten außerhalb des Ladens machten den Fairen Handel aber immer bekannter und verbesserten die Ergebnisse kontinuierlich: Bananen wurden im Abo frei Haus geliefert, es gab regelmäßige Verkaufsaktionen in den Kirchengemeinden im oberen Kahlgrund und wir nahmen an den Märkten in Schöllkrippen teil. Nach acht Jahren wagten wir den Umzug in einen Laden mit doppelter Fläche. Endlich konnten mehrere Kunden gleichzeitig im Laden sein, Gespräche und Treffen der Ladengruppe fanden direkt vor Ort statt. 2007 nutzten wir die Gelegenheit, als der große Ladenraum nebenan im gleichen Haus frei wurde, noch einmal umzuziehen. Viel Platz, eine moderne Ausstattung und ein attraktives Schaufenster, ein vielfältiges Angebot an Lebensmitteln und schönen Kunsthandwerk-Produkten - damit gelang es uns, neue Kundenkreise anzusprechen und unsere Verkaufsumsätze deutlich zu steigern. Erweiterte Öffnungszeiten werden bis heute von bis zu 25 Ehrenamtlichen geschultert. Viele sind schon 20 bis 30 Jahre dabei! 2008 startete unser Schulprojekt in Togo. Mit Hilfe vieler Spender aus der ganzen Region werden bis heute die Erzieher- und Lehrergehälter regelmäßig gezahlt.
Wie wird in Zeiten der Pandemie gefeiert?
Leider können noch keine größeren Veranstaltungen stattfinden, aber ein bisschen soll doch gefeiert werden. Im Weltladen dürfen sich alle über Jubiläumsprodukte zu Sonderpreisen und kleine Überraschungen freuen. Eine besondere Aktion ist in Zusammenarbeit mit Café Denk im Schöllkrippen geplant. Dort wird es ab Juni Mango- und Schoko-Eis mit fairen Zutaten geben. Kundinnen und Kunden im Weltladen erhalten für einen Einkauf (ab 15 Euro) einen Eis-Coupon für das erste faire Eis aus Schöllkrippen. Das ist eine schöne Kooperation und ein tolles Geschenk zum Weltladen-Geburtstag. dh

28.05.2021
mehr unter www.main-echo.de
Schließen Drucken Nach Oben