Gourmet-Multivisionsshow: Faszination Schokolade
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Gourmet-Multivisionsshow: Faszination Schokolade

Arbeitskreis Eine Welt Oberer Kahlgrund: Vortrag
SCHÖLLKRIPPEN  Am Frei­tag, 8. Ok­tober lud der Ar­beits­kreis Ei­ne Welt Obe­rer Kahl­grund zu ei­ner Gour­met-Mul­ti­vi­si­ons­show in der evan­ge­li­schen Kir­che ein. Die beiden Frankfurter Fotografen Jutta Ulmer und Michael Wolfsteiner, bekannt als lobOlmo, konnten mit beeindruckenden Bildern, untermalt mit passender Musik den Weg von der Kakaobohne bis zur fertigen Schokolade und die Vorteile des fairen Handels für die Kleinbauern darstellen.
So berichteten sie, dass die ersten Kakaobohnen aus den Regenwäldern Guatemalas kamen. Die Mayas und Azteken bereiteten Kakao als bitteres Getränk zu. Dieser kräftigende und anregende Drink war kostbar und nur den Königen, Priestern und Kriegern vor wichtigen Schlachten vorbehalten. Die Kakaobohne diente auch als Zahlungsmittel z. B. war ein Sklave damals etwa 100 Kakaobohnen wert. 1528 eroberte der Spanier Hernan Cortez das Aztekenreich und brachte die Kakaobohne mit nach Europa. Als die Spanier Ende des 15. Jahrhunderts den Kakao mit Rohrzucker verfeinert hatten begann der Siegeszug des Kakao als Luxusgetränk in Europa. Der Holländer van Houten stellte 1828 das erste Kakaopulver her und mit dem Rübenzuckeranbau in Europa ab 1800 wurde Schokolade nicht nur für die Oberschicht erschwinglich.
Heute sind Ghana und die Elfenbeinküste die größten Kakaoproduzenten, in den Tropen sind etwa 5,5. Millionen Kleinbauern mit dem Anbau von Kakaobäumen beschäftigt. Leider gehen beim konventionellen Anbau nur 7 % des Verkaufspreises an die Kleinbauern, die deshalb auf die Mitarbeit ihrer Kinder angewiesen sind. 1977 schlossen sich viele Kleinbauern in Bolivien zur Kooperative El Ceibo zusammen und vermarkten seitdem ihre Erzeugnisse gemeinsam über den fairen Handel. So erhalten sie gerechte Preise und werden im Öko-Landbau unterstützt. 1988 wurde von El Ceibo der weltweit erste bio-zertifizierte Kakao auf den Markt gebracht und in El Alto im Hochland von Bolivien in 4.150 m Höhe steht die erste Schokoladenproduktionsstätte die Kleinbauern gehört
Fair bezahlte Zutaten
Die beiden Fotografen von lobOlmo besuchten neben den Kakaobauern auf ihrer Reise auch die Rohrzucker-Kooperative Manduvira in Paraguay und die Milchwerke Berchtesgadener Land. Mit diesen ökologisch angebauten und fair bezahlten Zutaten entsteht u. a. leckere gepa-Schokolade, die in vielen Weltläden erhältlich ist.
Nach dem Vortrag konnten die Besucher noch Kakaobohnen und Kakaonibs in roher und gerösteter Form probieren. Bei einer Tasse Kakaoschalentee oder einem Glas Rotwein und frisch gebackenem Schokokuchen klang der Abend mit netten Gesprächen in kleiner Runde aus. Andrea Fath
20.10.2021
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