Gute Chancen für archäologischen Park
Main-Echo Pressespiegel

Gute Chancen für archäologischen Park

Ausgrabungsstätte: Gemeinde Krombach will Teile der Burgruine Hauenstein offen halten - Antrag beim Landesamt für Denkmalpflege
KROMBACH 

Der Archäologische Park, mit dem die Gemeinde Krombach die Ausgrabungen der Burgruine Hauenstein zugänglich machen will, hat gute Aussichten auf Erfolg: Aus dem dafür notwendigen Gutachten geht hervor, dass sich die freigelegten Mauern in einem so guten Zustand befinden, dass sie offen bleiben könnten.

Die dafür notwendige Erlaubnis erteilt nach Angaben von Bürgermeister Peter Seitz (UB) das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, das in der Regel bei allen Ausgrabungen dafür plädiere, nach der Auswertung alles wieder zuzuschütten. Die Firma ProDenkmal aus Bamberg habe in ihrem Gutachten aber einige bauliche Voraussetzungen genannt, durch deren Umsetzung die Erlaubnis fürs Offenhalten in greifbare Nähe rücken könnte.

Mauern überkronen

Zu diesen Voraussetzungen gehören unter anderem die Herstellung einer »geregelten Wasserableitung« und die Überarbeitung einzelner Teilbereiche. So sollten beispielsweise Mauern überkront werden, um sie vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen. Unabdingbar sei es, die Böschungskanten im direkten Umfeld der Mauern abzuflachen. Dies sei aus Sicherheitsgründen notwendig und diene zugleich der Begehbarkeit der Terrassen, in die das Gelände eingeteilt werden soll.

Um diese Arbeiten erledigen zu können, habe der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung bei einer Gegenstimme beschlossen, dass die Gemeinde als Pächter des Anwesens einen entsprechenden Antrag beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege stellen soll. Dieser soll aber nicht nur die genannten Arbeiten beinhalten. Darüber hinaus soll die Grabungsfläche teilweise erweitert werden, damit die bei den Ausgrabungen im Jahr 2017 freigelegten Mauern - dabei handele es sich um Teile der Ringmauer und der vorgelagerten Zwingermauer - zugänglich werden.

Fachliche Begleitung

Grabungsleiter Harald Rosmanitz vom Archäologischen Spessartprojekt habe sich bereit erklärt, diese Arbeiten fachlich zu begleiten. In einem früheren Gespräch mit unserem Medienhaus hatte Rosmanitz erklärt, dass nicht noch mehr Mauern freigelegt oder ins Gewölbe eingegriffen werden soll. Durch die Begleitung der Arbeiten nach den Vorgaben des Denkmalschutzes erhoffe er sich aber weitere Erkenntnisse. Diese zweite Grabungskampagne soll laut Seitz vom 1. August bis zum 15. Oktober erfolgen - vorausgesetzt, die Corona-Pandemie mache das möglich.

Einstimmig beschlossen wurde noch die Restaurierung von weiteren Fundstücken aus der Ausgrabung 2017. Dabei handelt es sich laut Rathauschef um 15 Keramikgefäße, die von einem Fachatelier in Mainz für rund 3800 Euro so wieder hergerichtet werden sollen, dass sie ausgestellt werden können. Bei diesen Arbeiten werden unter anderem Fehlstellen ergänzt und retuschiert.

05.04.2021
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