Hundeschule neben Schulhaus abgelehnt
Main-Echo Pressespiegel

Hundeschule neben Schulhaus abgelehnt

Gemeinderat: Sommerkahler Gremium einstimmig gegen Antrag einer Hundetrainerin auf Vorbescheid - Landratsamt entscheidet
SOMMERKAHL  Von un­se­rer Mit­ar­bei­te­rin­MA­RI­ON STAHLEi­ne Hun­de­schu­le mit Schwer­punkt auf dem Trai­ning für »Hun­de, die ein Pro­b­lem­ver­hal­ten auf­zei­gen« in di­rek­ter Nach­bar­schaft zur Grund­schu­le in Som­mer­kahl ist un­er­wünscht: Ein­stim­mig lehn­te der Ge­mein­de­rat am Mon­ta­g­a­bend den ent­sp­re­chen­den An­trag auf Vor­be­scheid ab.
Bürgermeister Albin Schäfer (CSU) erklärte, dass den Antrag eine nach eigenen Angaben ausgebildete Hundetrainerin gestellt habe. Sie plane die Hundeschule im Anwesen neben dem Rathaus und damit gegenüber vom Schulhaus. Bauliche Veränderungen seien nicht vorgesehen. Auf Nachfrage aus den Reihen des Gremiums erklärte der Rathauschef, dass eine Genehmigung trotzdem notwendig sei, weil es sich um ein Gewerbe handele.
Grundsätzlich könnten sich Hundeschulen nicht nur in Gewerbegebieten, sondern auch in Mischgebieten, wie im fraglichen Bereich in Sommerkahl, ansiedeln.
»Verhaltensgestörte Hunde«
Schäfer betonte, dass die endgültige Entscheidung dem Landratsamt obliege. Aber die Behörde habe signalisiert, dass sie dazu die Meinung des Gemeinderats hören wolle. Und die war, gemäß Abstimmungsergebnis, durchweg ablehnend: »Hier geht es um Hunde mit Problemverhalten, also verhaltensgestörte Hunde. Und das bei Schulkindern«, sagte unter anderem Heidi Krautschneider (CSU). Schulkinder seien nicht leise, vor allem nicht im Pausenhof. Wenn die Hunde darauf mit Gebell reagieren, könnte sich die Situation sogar hochschaukeln.
»Erheblicher Lärm«
Klaus Wienand (CSU) bestätigte, dass sich sein Büro momentan in Sichtweite eines Tierheims befinde: »Hunde können einen erheblichen Lärm machen«, wies er darauf hin, dass dadurch die Kinder beim Unterricht gestört werden könnten. Deshalb sollte zumindest über Auflagen nachgedacht werden, falls das Landratsamt die Hundeschule genehmigen sollte.
Das jedoch ist laut Rathauschef nicht so einfach, weil die Schule inzwischen ein Ganztagsbetrieb sei. Schwerpunktzeiten, wie früher beispielsweise zum Schulbeginn und zum Schulende, gebe es heute nicht mehr. »Und die Auflagen müssten kontrolliert werden«, erinnerte Boris Griebel (CSU) an den daraus möglicherweise resultierenden Zeit- und Arbeitsaufwand.
Als weitere Bedenken wurden der zunehmende Verkehr und das damit einhergehende Stellplatzproblem genannt. Hingewiesen wurde auf die Gefahr, dass ein »Hund mit Problemverhalten« auch mal zubeißen könnte, wenn Schulkinder daran vorbeigehen.
Bereits früher Beschwerden
Weiter hieß es, dass es im fraglichen Bereich bereits einige Kleingewerbe gebe. Diese würden aber kaum Lärm verursachen. Außerdem, so erinnerte der Rathauschef, habe es schon einmal eine Hundeschule in Sommerkahl gegeben - inklusive der entsprechenden Beschwerden.
Gemäß Antrag soll die Hundeschule von Montag bis Freitag jeweils bis 18 Uhr geöffnet sein. Den Ratsmitgliedern fiel auf, dass hinsichtlich des Beginns an einer Stelle 9 Uhr, an anderer Stelle 10 Uhr genannt werde. Widersprüche hätten sie auch entdeckt bei der maximalen Zahl der Hunde, die sich zeitgleich auf dem Grundstück befinden sollen. Demnach sei einmal von sieben, ein anderes Mal von maximal 15 Hunden die Rede. Laut Antragstellerin sind Einzeltrainings einmal die Woche mit Seminaren und Workshops sowie an einem Samstag im Monat ein Seminar vorgesehen. Allerdings, so habe sie ferner mitgeteilt, werde ihre »hauptsächliche Arbeit im ersten Jahr nur online« stattfinden.
07.03.2024
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