Schnelltests zu den Menschen bringen
Main-Echo Pressespiegel

Schnelltests zu den Menschen bringen

Coronapandemie: Seit diesem Mittwoch hat der Landkreis Aschaffenburg einen Bus im Einsatz
SCHÖLLKRIPPEN/KREIS ASCHAFFENBURG  Von un­se­rem Re­dak­teur MI­CHA­EL MÜL­LERAuf dem Sc­höllkrip­pe­ner Markt­platz ist Wo­chen­markt - und mit­ten auf dem Platz steht ein wei­ßer Bus. Es ist kein nor­ma­ler Bus, der da so zen­tral po­si­tio­niert wur­de - es ist der ers­te Sch­nell­test­bus des Land­k­rei­ses Aschaf­fen­burg.
Jeder hat das Recht, sich in diesem Bus kostenfrei und ohne Anmeldung auf Corona schnelltesten zu lassen.
Von 9 Uhr an herrscht Betrieb mit gemischtem Publikum. Mütter mit ihren Kindern reihen sich in die Warteschlange. »Ich brauche die Bescheinigung für die Kinderkrippe«, sagt eine Mutter. Rentner Gerhard Grünewald nutzt das Angebot, weil es da ist. Ein Test sorgt für Sicherheit.
Am Mittwoch um 9 Uhr öffnet der umgerüstete Bus erstmals. Von nun an ist er (fast) täglich unterwegs, klappert alle Orte im Landkreis ab. Nach Schöllkrippen waren noch Dettingen, Großwelzheim und Kahl an der Reihe. Diesen Donnerstag folgen Hösbach Bahnhof, Bessenbach, Kleinostheim, Alzenau und Mömbris.
Start in Schöllkrippen
Zum Start in Schöllkrippen war der Initiator vor Ort. Den Schnelltestbus hat sich Landrat Alexander Legler (CSU) erdacht. Die Umsetzung war so ganz nach seinem Geschmack: schnell und unkompliziert. Bürgermeister hatten auf Anfrage Tage und Orte genannt, die erfolgversprechend sind. »Auch die Kahlgrund Verkehrsgesellschaft mit Ioan Logigan und die Feuerwehren mit Kreisbrandmeister Thilo Happ haben sofort zugestimmt«, berichtet Legler unserer Redaktion. Die KVG stellt nicht nur den Bus, sondern mit Ernst Harnischfeger auch einen ihrer erfahrensten Kräfte.
Der Schöllkrippener fährt seit 48 Jahren Bus, er hat unzählige Reisegruppen der Region chauffiert. »Die letzten Reisetouren sind coronabedingt schon länger her. Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe«, sagt Harnischfeger im Gespräch mit unserer Redaktion. Das dreiköpfige Test-Team im Bus besteht aus Akteuren der Landkreisfeuerwehren. Es habe keine Schwierigkeiten gemacht, die Dienste zu besetzen, lobt Thilo Happ die Motivation seiner Leute. Legler zur Intention: »Wenn wir die Zahl der Schnelltests im Landkreis merklich erhöhen wollen, dann müssen wir uns bewegen und zu den Menschen gehen.« Der Bus sei ein (weiterer) Beitrag, »um Infektionsketten zu verhindern und damit einander zu schützen.« Der Schnelltestbus ersetze nicht das bisherige Angebot, sondern ergänze es. Die vorhandenen Teststellen im Landkreis bleiben unverändert bestehen (siehe Infokasten).
Wegweiser im Internet
Ein Test-Durchlauf im Bus dauert gut 15 Minuten, dann liegt das Ergebnis vor. Sollte es positiv sein, muss der Getestete zum Hausarzt, wo ein »richtiger« PCR-Test folgt. Die Kapazität im Bus liegt bei etwa 30 Abstrichen in der Stunde.
Der zentrale Wegweiser für die Bürger findet sich auf der Homepage über den Pfad: www.kreiskarte-ab.de, dann »Corona« und »Schnelltest-Bus« ansteuern. Hier finden sich die Routen und auch der aktuelle Standort des Busses. Alexander Legler kündigt an, den Bus fortan nur selten in der Garage wissen zu wollen.
»Klar ist bereits, dass er auch an Karfreitag und Karsamstag seine Tour fahren wird.« Auch an Sonntagen werde der Bus eingesetzt, wenn es Sinn mache.

17.03.2021
mehr unter www.main-echo.de
Schließen Drucken Nach Oben