Stromausfälle: Wiesen wohl gewappnet
Main-Echo Pressespiegel

Stromausfälle: Wiesen wohl gewappnet

Gemeinderat: Rathauschef berichtet über Sicherstellung der kritischen Infrastruktur
WIESEN  Ge­dan­ken macht sich auch die Ge­mein­de Wie­sen über die Si­cher­heit der Strom­ver­sor­gung. Die Ge­mein­den sind auf­ge­for­dert, kri­ti­sche In­fra­struk­tur auf mög­li­che Stro­m­aus­fäl­le zu un­ter­su­chen.

Aus der Sicht von Bürgermeister Willi Fleckenstein gehören in Wiesen die Trinkwasserversorgung, die Abwasserbeseitigung und die Möglichkeit einer Anlaufstelle im Feuerwehrhaus dazu. Am Montag berichtete er im Gemeinderat über das Thema.

Das Feuerwehrhaus besitzt demnach ein Notstromaggregat und wird bisher bereits bei einem Stromausfall, der länger als 15 Minuten dauert, besetzt. Als sogenannter Leuchtturm ist es somit Anlaufstelle für Bürger, um im Notfall Hilfe zu bekommen. Dank Analogfunk wäre hier auch der SAE (Stab für außergewöhnliche Ereignisse) ansässig.

Der Hochbehälter wird täglich befüllt. Dadurch stehen 500 Kubikmeter Trinkwasser zur Verfügung. Bei einem üblichen Tagesverbrauch von 150 bis 200 Kubikmeter reicht der Wasservorrat somit zwei bis drei Tage. Bei Stromausfall ohne Benutzung von Waschmaschine oder Geschirrspüler wohl eher noch länger.

Notstromaggregat reaktiviert

Die Wasserversorgung besitzt zudem ein Notstromaggregat aus dem Jahr 1970 mit 111 Betriebsstunden, 33 kVA und 42 PS. Die zur Zeit des Kalten Krieges übliche monatliche Funktionsprüfung wurde in den 90ern eingestellt. Das Aggregat wurde nun wieder reaktiviert. Mittels Handpumpe kann Diesel oder Heizöl aus Kanistern in den kleinen Tank direkt am Aggregat eingefüllt werden. Damit kann man unabhängig vom Stromnetz den Hochbehälter mit aufbereitetem Reinwasser füllen.

Die Teichkläranlage funktioniert im Freispiegel. Lediglich die Mess- und Drosseleinrichtung im Regenüberlaufbecken wäre bei Stromausfall außer Funktion, was keine Auswirkung auf die Abwasserbeseitigung hätte. Auch der Rechen wäre ohne Funktion. Eine dauerhafte Belüftung und Umwälzung der beiden Abwasserteiche ist im Winter nicht zwingend erforderlich. Mittels eines mobilen Notstromaggregates könnte dennoch bei Bedarf der Kompressor versorgt werden und somit Luft in die Teiche geblasen werden.

Die Gefahr eines tagelangen Stromausfalls aufgrund eines Blackouts halte er für unwahrscheinlich, so Fleckenstein. Trotzdem wäre die kritische Infrastruktur in Wiesen darauf vorbereitet.

22.09.2022
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